207. VEF-Sonderfahrt
Straßenbahnsonderfahrt in Wien
am Sonntag, den 30. Juni 2002
Unsere traditionellen Tramway-Fotofahrten finden normalerweise im Winter und im Herbst statt, doch unsere Grazer Kollegen stellten das Ansinnen in Wien wieder einmal mit einer historischen Straßenbahn fahren zu wollen. Da die Terminsituation im Oktober ohnedies etwas eng wird, lag es nahe am 30. Juni 2002 eine Sommersonderfahrt in Kooperation mit unserer Geschäftsstelle Graz zu veranstalten. Dies hatte natürlich auch Einfluss auf die Wahl der Route um einen repräsentativen Querschnitt über Streckenführung und Liniengeschichte der Wiener Straßenbahn zu bieten.
Pünktlich um 9.30 Uhr setzte sich unser M-Triebwagen 4023 mit dem m3-Beiwagen 5419 in Bewegung um vorerst zum Südbahnhof zu gelangen. Der Zufall wollte es, dass just zu diesem Zeitpunkt der E2 4023 mit einem Planzug der Linie D eintraf und somit die beiden 4023 nebeneinander auf den Film gebannt werden konnten. Die Vergabe der 4000er-Nummerngruppe an die ab 1978 gelieferten E2-Triebwagen machte die Umzeichnung von M-Triebwagen erforderlich. So erhielt unser 4023 zu dieser Zeit die Nummer 4167, mit der er allerdings im Personenverkehr nicht mehr zum Einsatz gelangte. Dem gesamten Verlauf der Linie D folgend und nach einer erklecklichen Zahl von Fotohalten erreichten wir schließlich Nußdorf. Auf der Rückfahrt verließen wir den D-Wagen, nach einer Schleifenfahrt über die Augasse, bereits am Liechtenwerder Platz und gelangten über das als Betriebsgleis genutzte Reststück der Linie 8 am Gürtel zur Währinger Straße und die Linie 41 nach Gersthof. Über den 9er erreichten wir beim Elterleinplatz die Linie 43 um auf der Fahrt nach Neuwaldegg wieder vermehrte fotografische Aktivitäten zu setzen. Obwohl die Linie 43 bereits zu Beginn der Sechziger Jahre moderne Garnituren erhielt, waren in der Hauptverkehrszeit bis zum 13. Oktober 1978 stets M-Garnituren als Einlagezüge obligat. Auf der Rückfahrt verließen die Fahrgäste bereits bei der Vorortelinie den Zug, der zwischenzeitlich in die Remise Hernals einzog, um in einem nahegelegenen Wirtshaus das Mittagessen einzunehmen. Der schattige Gastgarten und die gepflegte Küche luden zwar zum längeren Verweilen ein, doch galt es um 14.00 Uhr die Fahrt fortzusetzen. Der Linie 43 folgten wir zum Schottentor und über den Ring erreichten wir bei der Oper die Linie 65. Durch den Ustrab-Tunnel zur Knöllgasse und den 6er ging es zum Reumannplatz, der seit Eröffnung der U-Bahnlinie U1 im Jahre 1978 einen zentralen Umsteigepunkt darstellt. Die Linie 67 verkehrt seither zwar nicht mehr bis zur Innenstadt, aber mit der Streckenführung über den Laaerberg nach Oberlaa bietet sie reizvolle Ausblicke auf den Süden Wiens und bis weit ins Wiener Becken. Überdies waren bis Anfang 1974 auf der als 167 bezeichneten Einlagelinie zwischen Südbahnhof und Rothneusiedl bzw. Peer-Albin-Hansson-Siedlung Ost auch M-Zweiwagenzüge anzutreffen. Auf dem kurzen Reststück bis zum Kurzentrum Oberlaa kamen sie zwar nicht mehr zum Einsatz doch die Infrastruktur dieser Endstation war für eine kurze Pause zur Befriedigung der persönlichen Bedürfnisse bestens geeignet.
Die Heimfahrt nach Rudolfsheim erfolgte wieder über Südbahnhof und gestaltete sich als Rundfahrt, denn am Schwarzenbergplatz, bogen wir nach rechts zum Ring ab und bei der Urania ging es über die Linien N und O zum Praterstern. Über den 5er, Wiens älteste Elektrische, erreichten wir den Westbahnhof und um 17.30 Uhr endete die Fahrt bei der Remise Rudolfsheim.
Die
Teilnehmer hatten die Gelegenheit bei herrlichstem Sommerwetter den Spuren des
Planeinsatzes der M-Zweiwagenzüge in den Siebziger Jahren zu folgen und bei den
vielfältigen Fotohalten mit Besteckung der Linien D, J, 5, 5, 43, 167
und 167 reiche Beute zu machen.
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alle Fotos: © Dr. Karl Riedling und Dipl.-Ing. Gerhard Schumann
Mehr Fotos von dieser Sonderfahrt finden Sie unter http://sonderfahrten.riedling.at/2002-06-30/