Der Beiwagen 5400 wurde von der Grazer Waggonfabrik erbaut, am 30. Jänner 1929 an die Gemeinde Wien – Städtische Straßenbahnen abgeliefert und gehörte der 200 Einheiten umfassenden Type m3 an. Die ersten Einsätze erfolgten ab 1. Februar 1929 beim Betriebsbahnhof Speising.
Tatsächlich handelt es sich bei diesem Fahrzeug jedoch um den 5397 der im Jahre 1946 in 5400 umgezeichnet wurde. Der Grund hierfür scheint banal und lag in der irrtümlichen Skartierung des kriegsbeschädigten 5400, der anstatt des eigentlich vorgesehenen 5397 der Verschrottung zum Opfer viel. Um das Missgeschick zu vertuschen zeichneten findige Straßenbahner den Wagen einfach um und so feierte der 5397 seine Auferstehung als 5400. An den Wagenpapieren ging dieser Umstand allerdings spurlos vorüber und diese wurden bis zur Ausmusterung im Jahre 1979 weitergeführt. Die Originaldokumente konnten erst vor wenigen Jahren sichergestellt werden, sodass auch über den Einsatz und Umbauten vor 1946 verlässliche Daten vorliegen.
Im Zuge seines bewegten Daseins erfuhr er diverse Umbauten und Maßnahmen zur Modernisierung, von denen hier nur die Wichtigsten genannt seien:
Juli 1938 | Umbau der Dachglocken für Rechtsfahrordnung |
September 1957 | Ersatz der Brems- und Lichtsteckdosen durch 10-polige ELIN-Dosen und Ersatz der Dachschlussleuchten gegen Schlussleuchten an der Brustwand Einbau von 4 Frischstromheizkörpern Einbau einer Schienenbremseinrichtung |
April 1961 | Ersatz der Verglasung quer zur Fahrtrichtung durch Sicherheitsglas |
Jänner 1971 | Große Kastenausbesserung Umbau der Innenraumverkleidung auf Maxplatten und Umbau der Innenbeleuchtung auf Leuchtstoffröhren Ersatz der Flettner-Dachlüfter durch Stabeg-Lüfter |
Als unmittelbare Folge von Wagenfreisetzungen im Zuge der Inbetriebnahme der U-Bahnlinie U1 endete der Einsatz im Planverkehr am 23. Februar 1978 beim Betriebsbahnhof Gürtel auf der Linie D. Mit 19. Jänner 1979 wurde die Ausmusterung aus dem Wagenpark der WStW-VB verfügt.
Danach kam es zum Verkauf an den Verein WTF der von 1980 bis 1981 einen Sonderzugsverkehr auf der Wiener Straßenbahn führte. Im Zuge eines gescheiterten Museumsbahnprojektes im Wiener Raum gelangte der Wagen sogar bis nach Purbach im Burgenland. Letztendlich wieder nach Wien zurückgekehrt wurde er einige Jahre vom Verein WTM bei Sonderfahrten eingesetzt.
Der Kauf durch den VEF und die Eingliederung in dessen historische Fahrzeugsammlung erfolgte im August 1996. Die jahrelange Abstellung unter freiem Himmel und die mangelnde Pflege beim Sonderzugseinsatz hatten unübersehbare Spuren hinterlassen. Der Allgemeinzustand des Fahrzeuges machte somit eine Instandsetzung erforderlich, die sich unmittelbar an den Kauf anschloss. Um die Kosten für eine komplette Neulackierung einzusparen fand der Wagen vorerst als Werbeträger für den Süßwarenhersteller Josef Manner & Comp. AG Verwendung. Mit Ganzwerbung in dessen Firmenfarben, rosa Grund mit blauer und weißer Schrift, sowie Werbeplakaten versehen, verkehrte er von Dezember 1996 bis Oktober 2002 als passender Beiwagen zum Manner-Triebwagen 4152.
Im Anschluss daran wurde er einer Generalrestaurierung unterzogen. Für die Instandsetzung des Wagenkastens und dessen Neulackierung zeichnete die Hauptwerkstätte der Wiener Linien verantwortlich, während die restlichen Arbeiten in Eigenregie erfolgten. Im April 2003 konnte das aufwendige Vorhaben nach einer Eigenleistung der Mitarbeiter der VEF-Arbeitsgruppe Straßenbahn von annähernd 400 Stunden und dem Einsatz beträchtlicher finanzieller Mittel abgeschlossen werden.
Das Fahrzeug befindet sich im Erscheinungsbild des Einsatzes im Linienverkehr von 1971 bis 1978 und weist folgende Kenndaten auf:
Höchstgeschwindigkeit | 40 km/h |
Gesamtlänge | 11.400 mm |
Fahrzeugbreite | 2.240 mm |
Achsstand | 3.400 mm |
Eigengewicht | 8.500 kg |
Sitzplätze | 24 |
Stehplätze | 44 |
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