Zumindest zweimal im Jahr veranstalten wir öffentlich zugängliche, stilechte Tramway-Sonderfahrten, bei denen die Garnituren an ausgewählten Stellen mit der authentischen Linienbesteckung versehen wird und zum Fotografieren bereitsteht. In der Regel kommen dabei Fahrzeuge aus unserem historischen Betriebswagenpark zum Einsatz.
Doch auch Sonderfahrten mit Garnituren aus der Remise – Verkehrsmuseum der Wiener Linien, die normalerweise nicht zu kommerziellen Fahrten herangezogen werden, stehen mitunter auf dem Programm.
Ebenso sind wir an den meisten Festveranstaltungen der Wiener Straßenbahn, sei es in Ausstellungen oder als Zubringerdienst anlässlich des alljährlich stattfindenden Wiener Tramwaytages und der Kulturveranstaltung „Lange Nacht der Museen“, mit unseren historischen Fahrzeugen beteiligt.
Den überwiegenden Anteil nehmen jedoch die Fahrten zu touristischen Zwecken ein.
Die Abwicklung des Fahrbetriebes samt den damit verbundenen Instandsetzungs- und Restaurierungsarbeiten mit einem jährlichen Aufwand von mehreren tausend Stunden erfordert den vollen Einsatz unserer ehrenamtlich tätigen Mitarbeiter. Einen wesentlichen Anteil der Arbeitsleistungen nehmen dabei die regelmäßigen Revisionsarbeiten zur Aufrechterhaltung eines sicheren Betriebes der Fahrzeuge ein.
Zu diesem Zwecke legten einige unserer Mitarbeiter die einschlägigen Prüfungen nach den Vorschriften der Wiener Linien ab. Zusätzlich zu den eigenverantwortlich vorgenommenen Revisionen erfolgt einmal im Jahr eine Überprüfung durch die Messpartie der Wiener Linien.
Auch bei größeren Vorhaben standen unsere versierten Mitarbeiter in der Vergangenheit ständig im Einsatz, doch ist bei derartigen umfangreichen Arbeiten eine begleitende Bauüberwachung durch einen Beauftragten der Aufsichtsbehörde erforderlich. Die Wahrung der historischen Substanz, die Verwendung originaler Materialien und deren Verarbeitung nach althergebrachten Handwerksmethoden besitzt dabei oberste Priorität.
Sämtliche Fahrzeuge präsentieren sich daher nicht nur technisch, sondern auch optisch in einem einwandfreien Zustand. Deren Anblick lässt das Herz jedes Straßenbahnenthusiasten höher schlagen und die Fahrt in unseren „Rollenden Museen“ zu einem einmaligen Erlebnis werden.
Des weiteren wurden zur Gewinnung von dringend benötigten Ersatzteilen in den vergangenen Jahren der MH-Triebwagen 6334 sowie die Beiwagen sz3 7210 und mg 7125 gekauft, von unseren Mitarbeitern ausgeschlachtet und der Rest verschrottet. Für den im Jahre 1993 erworbenen L-Triebwagen 515, dessen Erhaltung aus mehreren Gründen nicht weiterverfolgt wurde, ergab sich eine geeignete Weiterverwendung im „Geriatriezentrum am Wienerwald“ um den genesenden Patienten für Übungen zum Ein- und Aussteigen in Straßenbahnen zu dienen. Dabei wurden auch alle für den neuen Verwendungszweck nicht mehr benötigten Einrichtungen ausgebaut und konnten unserem Ersatzteillager zugeführt werden. Im Gegenzug konnte dadurch der l3-Beiwagen 1852, der bislang diesen Zweck erfüllte, in unsere Fahrzeugsammlung aufgenommen werden. Der 2007 erworbene M 4113 konnte nach Gewinnung wesentlicher Ersatzteile an einen tschechischen Interessenten abgegeben werden.
Einen Meilenstein zur Sicherung der uneingeschränkten Einsetzbarkeit unseres Fahrzeugparks stellt sicherlich die Entscheidung dar, sämtliche Triebwagen mit der induktiven Weichensteuerung nach dem System VETAG auszurüsten. Die Notwendigkeit ergab sich, nachdem bis zum 12. November 1998 nahezu sämtliche Oberleitungskontakte an den VETAG-Weichen ausgeschaltet und alsbald entfernt wurden. Diese Weichen konnten von unseren Triebwagen nicht mehr durch Befahren der Kontakte mit Fahrstrom betätigt, sondern mussten händisch gestellt werden.
Vor allem dort, wo über die Weichenstellung die Ampelphasen angefordert werden, ergab sich daraus eine umständliche Prozedur, da der Zugsbegleiter die Weichen händisch umstellen und über Drehschalter die Phasen anfordern musste. Um die Oldtimer nicht zu ungeliebten Fremdkörpern im Streckennetz der Wiener Straßenbahn zu degradieren, begann dieses Vorhaben unter dem Einsatz beträchtlicher finanzieller Mittel und einem erheblichen Arbeitsaufwand im Jahre 2000 und konnte bis Jahresende 2001 abgeschlossen werden.
Seit der Übersiedlung ins Wiener Straßenbahnmuseum im Jahre 2013 sind die Möglichkeiten zur Durchführung größerer Restaurierungsarbeiten durch Platzmangel begrenzt, sodass diese in der Hauptwerkstätte der Wiener Linien durchgeführt werden müssen.
Durch die in punkto Wagenrestaurierung und -rekonstruktion erlangte Fachkompetenz unserer Mitarbeiter und die unermüdlichen Bemühungen unseres späteren Verbandssekretärs Christian Peschl konnten im Jahre 2014 16 Fahrzeuge unter Denkmalschutz gestellt werden, kurz danach kam noch der bereits unter Denkmalschutz stehende A 2 durch Ankauf hinzu.
Im Folgenden sind einige jener Tätigkeiten dargestellt, die für Außenstehende nicht im Vordergrund stehen, jedoch den Fahrbetrieb von Rent a Bim am Leben erhalten:
Sind Sie auf den Geschmack gekommen? Wir freuen uns über Ihre aktive Mitarbeit!