Die Geschichte des VEF  

Im Jahre 1950 erfolgte die Gründung des Verbandes der Eisenbahnfreunde (VEF) mit der Zielsetzung, die vielen Freunde der Eisenbahn in ihren Bestrebungen zu unterstützen und - was damals äußerst schwierig war - ihnen Unterlagen über das Eisenbahnwesen zugänglich zu machen, weiters durch eisenbahntechnische Vorträge, Exkursionen, Kauf von Lichtbildern und Zeichnungen ihr Wissen auf dem Gebiet des Eisenbahnwesens zu erweitern und zu vertiefen. Die Gründung erfolgte in Wien, Zweigstellen wurden in Graz und Innsbruck errichtet. Die Grazer Zweigstelle entwickelte sich im Laufe der Jahre bestens, hatte jahrelang einen von den StLB erworbenen Triebwagen als Verbandsheim und ist nunmehr in die Glacisstraße 43 übersiedelt und setzt laufend zahlreiche Aktivitäten. Für Innsbruck fanden sich leider nicht genügend Interessenten, so dass wir diese Zweigstelle 1978 schließen mussten.

Nach der Gründung entwickelte sich in der Folge eine rege Verbandstätigkeit in Form der verschiedenartigsten Veranstaltungen. Unser Mitteilungsblatt war damals die Zeitschrift "EISENBAHN", die einem unserer Gründungsmitglieder, Alois Ployer, gehörte.

Bereits im Jahre 1955 konnte der Grundstein zu unserer heutigen historischen Fahrzeugsammlung gelegt werden, nämlich mit dem Triebwagen 4924.05 (ex LWP Cmg 1607), der von den ÖBB erworben werden konnte, und dem ehemaligen Hofsalonwagen 200 der WLB, der dank einer großzügigen Spende von Alois Ployer an den VEF von der WLB gekauft werden konnte. Ab 1956 waren diese beiden Wagen unser Verbandsheim, aufgestellt in der Eichenstraße neben der WLB-Remise in Wien. 1960 erfolgte die Überstellung unserer beiden Triebwagen in den ÖBB-Bahnhof Hütteldorf-Hacking (heute Wien Hütteldorf), wo weiterhin die Verbandsabende stattfanden.

Unsere erste Sonderfahrt fand am 6. Oktober 1962 statt weitere 235 Fahrten folgten bis Jahresende 2010. Die erste Schulfahrt konnten wir am 26. Jänner 1964 veranstalten und weitere 218 Fahrten bei verschiedenen österreichischen Verkehrsunternehmen standen auf dem Programm. Beide Veranstaltungsarten stellten eine Bereicherung der Aktivitäten des VEF dar und werden von den Mitgliedern gerne in Anspruch genommen.

Es begann nun eine Periode fruchtbarer Arbeit, in der auch an der Erweiterung unserer Fahrzeugsammlung gearbeitet wurde, die auch die Auflassung der Verbandsabende in unseren beiden Triebwagen brachte, da diese in eine Halle kamen und einer davon später wieder betriebsfähig gemacht wurde. Die wöchentlichen Zusammenkünfte wurden zunächst ins Kongresshaus verlegt, bis 1980 wieder auf einem Bahnhof, nämlich dem Westbahnhof, eine Möglichkeit gefunden wurde, die Verbandsabende dort abzuhalten. Zufolge des Bahnhofsumbaus, der auch das Restaurant betraf, übersiedelten wir 1995 auf den Südbahnhof, wo wir im Restaurant Rosenkavalier zusätzlich die Möglichkeit hatten, auch Dia- und Filmabende zu veranstalten. 

Zufolge Eigentümerwechsel und redaktioneller Terminprobleme bei der Zeitschrift "EISENBAHN" war diese als Mitteilungsblatt für uns nicht mehr praktikabel und so gaben wir 1974 ein eigenes Mitteilungsblatt heraus, das wir "Verkehrsreport" nannten, jedoch ab 1975 treffender als "DIE SCHIENE" bezeichneten. Unser Mitteilungsblatt ist inzwischen auch das Mitteilungsblatt von vielen weiteren Eisenbahnfreundevereinigungen geworden.
Seit Mai 2007 wird DIE SCHIENE nunmehr in Farbe hergestellt. Von April 2008 bis 2014 lag unsere Zeitschrift in allen großen Informationsstellen der Wiener Linien auf, bis eine Marketingumstellung der Wiener Linien diese  Kooperation beendete und seit 2010 haben neben einigen 4* Hotels in Österreich auch die Gäste des renommierten Ringstraßencafes Landtmann DIE SCHIENE als Lektüre zur Auswahl.

Erster Höhepunkt in den Bemühungen um die Erhaltung und Aufarbeitung von historischen Schienenfahrzeugen war 1977 die Wiederinbetriebnahme unseres ehemaligen Verbandsheimes, des vormaligen Hofsalonwagens der WLB, Nr. 200. Auch im Bereich Vollbahn bzw. Straßenbahn waren wir aktiv. So konnte im Bahnhof Groß Schwechat ein Eisenbahnmuseum eingerichtet werden. Die Straßenbahnfahrzeuge für den täglichen Einsatz waren im Bf. Ottakring, danach im Bf. Rudolfsheim und seit 2004 im Bf. Speising untergebracht. Die nicht für den Betrieb benötigten Fahrzeuge sind seit 1986 im Wiener Straßenbahnmuseum betriebsfähig ausgestellt.

In den Jahren ab 1980 häufte sich die Teilnahme des VEF mit seinen historischen Schienenfahrzeugen bei Jubiläums- oder sonstigen Veranstaltungen (z. B. Tag der offenen Türe) sowohl bei den ÖBB als auch bei den WVB (z. B. Zubringerzüge am Tag der offenen Tür).

Unsere Straßenbahnfahrzeuge und Eisenbahnfahrzeuge (soweit diese eine Zulassung haben) können auch für Sonderfahrten gemietet werden, wobei eine Verbandsmitgliedschaft nicht erforderlich ist.

Nach  mehr als 70 Jahren, die seit Gründung des VEF verstrichen sind, dürfen wir stolz auf das Erreichte zurückblicken und auf eine weitere Aufwärtsentwicklung hoffen. Wir können sagen, die Ziele der Gründer des VEF sind erreicht worden, wenn sie auch damals etwas unrealistisch erschienen. Wir werden versuchen, das Erreichte zu bewahren und auszubauen und haben uns längst neue Ziele gesteckt, die bestimmt wieder mit vereinten Kräften unserer Mitglieder erreicht werden können.

Unsere historischern Flachdachwagen Unsere aus 6 Personen- und einem Dienstwagen bestehende altösterreichische Flachdachwagengarnitur (Baujahre 1891 bis 1904) anlässlich einer Veranstaltung "1 Jahr VOR" auf der Wiener Vorortelinie, bespannt mit der 93.1422 (B&B). (Foto: 1.6.85, Alfred Luft)  
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VEF-Sonderzug mit Krokodil Das "Krokodil" 1189.06 mit einem Sonderzug des VEF bei der Einfahrt in Kleinreifling neben der aufgestauten Enns. (Foto: 19.5.75, Alfred Luft)

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